Nennenswert

Heute spazierte ich frühmorgens einer ältlichen Hundemutter entgegen, die ein tierisches Fass auf vier dürren Beinchen Gassi führte. Sie selbst sah dagegen schlank aus, der Rehrattler wie aufgeblasen auf 3-fache Körpergröße. Wohlwissend, dass es sinnlos ist, sie auf den Umstand aufmerksam zu machen, begann ich dennoch - nennen wir es aus Mitleid heraus - einen wohlgemeinten Dialog. "Mich geht es ja nix an, gnä' Frau, aber Sie meinen es mit seinem Futter viel zu gut!" Ich deute dabei auf den Mini-Rottweiler, der mich verständnislos anstarrt. Fast könnte man annehmen, feindselig, so als wüsste er was ich sage.

"Naja, er frisst halt sovü!", erklärt sie mir schulterzuckend. "Ach", mach ich und schüttle ungläubig den Kopf. "Kann er sich die Eiskastentür aufmachen und die Wurst rausstibitzen?" Nun grinst sie und erläutert: "Des net, aber er brauchert ja net alles fressen, was ich ihm anrichte. Er könntet es ja stehlassen auch!" Das hat eine gewisse Logik, doch ich meine: "Wenn Sie ihn noch länger haben wollen, dann sollten Sie ihm halt weniger anrichten!" Mit verengten Augen sagt sie nickend: "Jaja!" Dann geht sie und ich höre sie zu ihrem adipösen Hund flüstern: "Des is der pure Futterneid, gell Bronco!" - Freunde, seid ihr nicht neidig, wenn es um den Bücherkauf geht!!!