Auf die Insel

Als Kind war mein Lieblingsbuch Robinson Crusoe. Wahnsinnig toll fand ich, dass der gute Robinson alleine auf einer Insel verweilen durfte, was ich mir angesichts einer nervigen Familie so sehr gewünscht habe. Und was lese ich in der Zeitung? Eigene Insel zum Schnäppchenpreis! Ein alter Kindheitstraum erwachte in mir und ich stellte mir vor, wie ich dort ungestört schreiben und herumstreifen könnte.  Doch - oh Schreck - da fiel mein Blick auf den Preis: 360.000 €! Zwar für eine Insel preisgünstig, für mich aber unbezahlbar. Wer zu viel Geld hat, der kann das 12 Hektar große Eiland Little Ross Island (nach einem Mordfall total verwaist), auf dem sogar ein schmucker Leuchtturm steht, vor der schottischen Küste gern kaufen, wer nicht so viel hat, der kann ja eins meinerBücher erstehen und ins Land der Phantasie gelangen. Treffpunkt Triton gibt es sogar gratis!-Übrigens: Wer ein eBook kauft und beim Lesen entscheidet, dass es doch nix für ihn ist, braucht nur den aliquoten Preis zu blechen. Eine gute Sache, wenn ich an meine abgebrochenen Werke - vornehmlich Klassiker - denke, wie z. B. Goethes Die Leiden des jungen Werther (stand auf der Leseliste für die Deutsch-Matura - bereits kostenfrei bei Kindle), wo ich mich wunderte, dass dessen Gesudere so beliebt war, aber die Leute stehen halt auf Liebesbriefe, oder Das letzte Gefecht von King, das über 1712 Seiten geht (wer hat so viel Zeit?) oder Frischs Andorra, das für mich als Schulkind nur fades Gelaber enthielt. Eines meiner E-Shorts, das ich für einen Wettbewerb schrieb, Anleitung zu einem Mord wurde nach 0,87 % auch abgebrochen, wofür ich noch fast 1 Cent erhielt! Wahrscheinlich war der Leser enttäuscht, dass ich keine dezidierten Angaben zu einem Giftmord machte, was eine Nachahmung verhindert. Kleiner Tipp: In Mörder machen Fehler erhält der Leser eher solche praktischen Tipps!