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Montag, 3. Juni 2013

Schadenfreude

Momentan habe ich ja eher wenig zu lachen in meinem Leben, aber wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt, dann beruht mein Gelächter vor allem auf Schadenfreude. So auch als ich meiner lieben Freundin Otti Bericht erstattete, über eine Sendung des Titels Der Kampfplatz Wien-Favoriten. „Das war einzigartig, da hast du was verpasst. Die Frage nach der Einleitung zum Thema  explosive Emotionen im Wahlkampf lautete: Warum gerade am Viktor-Adler-Platz Wahlwerbung? Und der Politiker, ich glaube es war Hilmar Kabas, will antworten, kommt aber nur bis: Weil- und kriegt dann mit Nachdruck von einem schnell vorbeilaufenden Antagonisten eine Torte in die Visage gedrückt! Hahahaaaa! Ich hab Tränen gelacht! Es dauerte mindestens 10 Minuten bis ich mich wieder beruhigt habe! HAHAHAAA!“
„Du bist gemein!“ stellte Otti fest. „Wenn der Arme jetzt geköpft worden wäre?“
„Naja, dann hätt‘ ich nur 5 Minuten gelacht, ich weiß mich ja zu benehmen-pfrrrt.“ prustete ich los.
„Pfui! Stell dir vor, dir passiert sowas!“
„Ach, ich kann auch über meine eigenen Missgeschicke lachen. Sogar wenn’s weh tut.“
„So? Erzähl mir ein Beispiel!“ forderte sie.
„Also, vor einigen Jahren putze ich mir gerade die Zähne, als im Radio der Moderator der Morgenshow anregte: Versuchen Sie doch mal Neurobic! Das ist laut Gehirnforschung der neue Trend, sich geistig fit zu halten und bedeutet, dass alltägliche Handlungen mal nicht mit der Gebrauchshand gemacht werden, sondern mit der anderen. Wenn sie Rechtshänder sind, dann putzen Sie sich doch mal mit der linken die Zähne und regen so die entgegengesetzte Gehirnhälfte an! – Na, ich nicht faul, nehme die Anregung auf, und putze mir mal mit links die Vorderzähne. Leider hab ich mir dabei in meinem jugendlichen Ungestüm die Zahnbürste ins rechte Auge gestoßen. Das hat gebrannt wie Feuer und geschmerzt, als hätte mir Mike Tyson eine linke Gerade verpasst. Ich wagte gar nicht in den Spiegel zu gucken, weil ich dachte, der Augapfel ist nach hinten über die Eustachische Röhre runter gekugelt und liegt jetzt in irgendeiner Nebenhöhle. Zum Glück war es eh nur das Aug, auf dem ich etwas schlechter sehe, circa 2 Dioptrien, sodass ich mit dem noch gesunden Aug gleich im Telefonbuch die Nummer suchen konnte.“
„Welche Nummer denn?“ fragte sie perplex. „Die der Rettung weißt du doch sicher auswendig.“
„Nein, zuerst wollte ich ja den Sender anrufen und mich über die blöde Idee aufregen, die dazu führt sich derart selbst zu verstümmeln. Aber dann hab ich mir die Telefonnummer einer Apotheke rausgesucht und hab der Frau Magister meine Not geschildert. Als am andern Ende der Leitung Funkstille herrschte, die dachte wohl, da will sie wer verarschen, hab ich leidend gefragt: Was soll ich jetzt machen? und sie antwortete: Das weiß ich auch nicht, das muss ich meinen Chef fragen. Und ich höre im Hintergrund wie sie ihm erklärt: Da ist jemand dran, der sich die Zahnbürste ins Aug gestochen hat und jetzt fragt, was er machen soll. -Kurz drauf kommt sie wieder an den Hörer und sagt: Zum Arzt gehen, auf Wiedersehen! und legt auf. Na, ich dachte mir, zum Onkel Doktor geh ich sicher nicht und lasse mich dort noch als Trottel verhöhnen. Also legte ich mich wieder ins Bett und schickte ein Stoßgebet gen Himmel: Bitte lieber Gott, mach mein armes  Aug wieder gesund!
Otti grinste schon und wollte wissen: „Und? Hat’s was geholfen?“
„Ja, ich kann auf‘m rechten Aug wieder sehen. Jetzt zwar mit 2,5 Dioptrien, aber so schön bist du eh nicht, dass ich dich mit beiden Augen scharf sehen muss.“

Was soll ich sagen, anstatt sie damit zum Lachen zu bringen, hab ich jetzt eine Freundin weniger.

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