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Dienstag, 15. Mai 2012

Ach, hätt ich nur

Meine Wohnung ist so klein, dass ich zwar die Gratiszeitung heimbringen aber nicht aufschlagen kann. Beim Umdrehen stoße ich mir regelmäßig die Ellbogen an. Das einzige was nicht klein ist, sind die Miete und der Zores mit den Nachbarn. Wie in jeder miesen Gemeindewohnung hört man den Nachbarn nebenan sogar Käse essen und kann das auch noch riechen. Wenn der obere Mieter zum Clo läuft, glaubt man an ein Erdbeben, zieht er die Spülung ab, meint man am Rande der Niagarafälle zu stehen. Als Haustiere kommen nur Silberfischchen und Ameisen infrage, letztere ersetzen den Staubsauger. Mit dem Durchlauferhitzer kann man gleich alle Räume heizen und Unterhaltungselektronik spart man sich, da man ja diverse TV-Programme der umliegenden Wohnungsmieter als Hörspiel mitverfolgen kann. Ein kleiner Vorteil einer solchen Bleibe ist, dass sich dann kein Gast auf länger einquartiert, weil alle beim bloßen Besuch schon Platzangst und andere psychische Störungen kriegen. Jetzt versteh ich auch, warum Obdachlose lieber unter der Brücke hausen, als solche Schwierigkeiten hinzunehmen. Übersiedeln fällt mangels Masse flach, außerdem ist der Wohnungsmarkt ohnehin mit Miethaien gespickt, die für ein schimmliges Loch in einer Katakombe den halben Jahreslohn als Zins und astronomische Kaution verlangen. Fürchterlich! - Ja, abgehalfterter französischer  Staatspräsi müsste man sein, da erhielte man zu einem kostenlosen Luxus-Apartment noch 6.000 Euro Taschengeld pro Monat und ein Ticket für die Businessclass bei Air France auf Lebenszeit dazu. Und das obwohl der kleine Franzmann sich in weiser Voraussicht eh eine reiche berühmte Frau aufgerissen hat, bei der er schmarotzen kann. Ach, hätt ich nur im richtigen Land als Männchen mit Napoleon-Komplex das Licht der ungerechten Welt erblickt, wären mir viele Probleme erspart geblieben.

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