Gestern zeigte die ARD unter dem Titel DER GROSSE DEAL eine Doku, in der 2 „Monitor“-Reporter die streng geheimen TTIP-Verhandlungen auskundschaften wollten. Sie positionierten sich vor dem Verhandlungsgebäude und lauerten den Teilnehmern auf, von denen natürlich keiner eine Stellungnahme abgeben wollte. Was sollten die auch sagen: Ja, wir verschaukeln wieder mal das Volk! Es sollte sich doch schon dran gewöhnt haben!-???
Schließlich gelang es ihnen doch noch, den EU-Kommissar für Handel Karel de Gucht für ein Interview zu gewinnen. Ja, meinte dieser wohlbeleibte Mann, man werde dadurch hunderttausende Arbeitsplätze gewinnen. –Aber der zu erwartende Zuwachs betrüge doch nur 0,049 %, warf der Reporter ein. Daraufhin unterbrach der Herr Kommissar das Interview, um in dem offiziellen Bericht Nachschau zu halten. Tja, was sollte er nun sagen: Was ist schon Papier? Vor allem geduldig!-? Ungerührt fuhr er fort, es wäre jedenfalls zum Besten der Bevölkerung. Dann stand ein deutscher Politiker Rede und Antwort, wobei er deutlich verneinte, dass die Verhandlungen sich auch auf die öffentliche Bedarfsvorsorge bezögen. Und wieder wurde der Bericht in einem dicken Ordner hervorgezogen, worin eindeutig stand, dass auch Strom, Gas, Nahverkehr und Krankenhäuser den US-Standards angepasst werden sollen! Naja, druckste der Deutsche herum, aber bestehendes nationales Recht werde doch nicht damit gebrochen. Nona, sobald die TTIP-Verarsche gilt, wird das Recht gebeugt oder abgeschafft!
Was das für uns in Europa bedeuten kann, zeigte ein Ausflug der Reporter nach Pittsburgh. Dort trafen sie eine arme Invalidin, die jahrelang mit einem –bei uns noch verbotenen- Industrie-Kleber gearbeitet hatte, und nun leider mit Dauerschmerzen und unkontrollierten Bewegungen leben muss. Tja, aber die Arme hat halt Pech gehabt und schlechtes Gen-Material!
So sind die Politiker: reden uns Weihnachtsgänsen vorm Ausnehmen noch ein, wie kuschlig warm es im Ofen ist!!!
Hier noch eine Anekdote: vor einigen Jahren, noch zu seligen Schilling-Zeiten, besuchte eine alte Bekannte meine Oma. Sie hatte einen Amerikaner namens Burt geheiratet und war deshalb in die USA ausgewandert. Bei ihrem kurzen Heimattrip schaute sie also bei uns vorbei und brachte Chocolate-Cake mit. Ich erinnere nicht mehr die Marke, weiß aber: er war rund, halb so hoch wie eine Sachertorte und bröcklig wie ein vertrockneter Brownie. Kaum war sie weg, wickelten wir ihn aus dem Cellophan und kosteten – bjäch! „Die wollen uns alle vergiften!“ sagte Oma und warf das ungenießbare Backwerk aus dem Fenster. Die Tauben kamen kurz angeflogen und flogen ganz schnell wieder weg. Noch am nächsten Morgen lag das zerbröckelte US-Mitbringsel auf dem Gehsteig, was hieß, dass nichtmal die Ratten nachts zugebissen hatten. Dann kam ein Straßenkehrer und entsorgte diese Spezialität dorthin, wo sie auch hingehörte!
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