Hier finden Freunde des schwarzen Humors Auszüge aus meinen Büchern, Kurzgeschichten, Rätsel-Krimis, witzige Realsatiren, lustige Comics von BONGO & CO sowie Hommagen, alles nur zum Unterhaltungszweck.
Ein mieser Tag kann mit entsprechender Lektüre noch zu retten sein, klickt euch also öfter bei mir rein!
Freitag, 29. November 2013
Mittwoch, 27. November 2013
Dienstag, 26. November 2013
Montag, 25. November 2013
Geschenksackerl
Eine Freundin sagte mir einmal,
dass sie keine Zeitungen mehr lese, um sich nicht mehr ärgern zu müssen. Für
eine Künstlernatur ist Ärger aber ein Teil der Inspiration, denn unsern ganzen
Fortschritt verdanken wir schließlich den Unzufriedenen. Jedenfalls las ich
gestern, dass unsre lieben Neu-Abgeordneten vom Parlament zur Begrüßung eine
Art Schultüte mit Goodies erhalten. Unter anderem in diesem Geschenksackerl
enthalten: ein pinkfarbener Kugelschreiber, ein Notizblock (klar- das kann man
sich doch um lumpige 8.000€/Monat niemals selber kaufen!!!), ein Bildband vom
Parlament und eine Schokolade, auf der steht: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren(….)und
sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen. (Besser nicht als
Kain und Abel!)
Ich hätte auf die Schokolade lieber die wichtigsten von den 10 Geboten drucken lassen: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Gut (Vor allem, wenn es sich um Volkseigentum handelt!!!), Du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen wider deinen Nächsten, Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib! - Oder noch besser: In die Schokolade intelligenzerweiternde Inhaltsstoffe reinmischen lassen. Denn etwas mehr Intelligenz kann unsern Volksvertretern wirklich nicht schaden.
Ich hätte auf die Schokolade lieber die wichtigsten von den 10 Geboten drucken lassen: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Gut (Vor allem, wenn es sich um Volkseigentum handelt!!!), Du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen wider deinen Nächsten, Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib! - Oder noch besser: In die Schokolade intelligenzerweiternde Inhaltsstoffe reinmischen lassen. Denn etwas mehr Intelligenz kann unsern Volksvertretern wirklich nicht schaden.
Freitag, 22. November 2013
Donnerstag, 21. November 2013
Bildungsmanko
Im Zuge des Lehrerstreiks schrieb ein
Journalist: Bildung ist Luxus. Ich
möchte noch hinzufügen: …, der für viele
unerreichbar bleibt. Die haben die Schule nicht gratis besucht, sondern
völlig umsonst! Und gerade solche Kreaturen (durch)kreuzen immer wieder meinen
Karriereweg. Vor einigen Jahren schrieb und zeichnete ich ein
Oster-Kinderbilderbuch Einohr und
Gummihenne (Ein einohriger Hase schließt Freundschaft mit einer Henne, die
nur Gummi-Eier legen kann. Ein alter Freund von mir stellte es sogar auf seine
Internet-Seite). Das bot ich nun – wie so oft leider erfolglos - einigen
Verlagen an. Und eine Verlagsangestellte belehrte mich im Absage-Brief
dezidiert: In Ihrem Buch gibt es eine
Unstimmigkeit. Hühner essen nicht ihre Eier.
Wohlwissend, dass man einen Idioten nicht klüger machen kann, schrieb ich ihr dennoch zurück: Es ist mir wohl bekannt, dass Hühner nicht ihre Eier essen. Sie können auch selten sprechen und mit Hasen eine Geschäftsverbindung für das Osterfest eingehen. Aber wenn es sich um eine Fabel handelt, können Tiere schon menschliche Verhaltensweisen annehmen. Donald Duck isst zu Thanksgiving ja auch Truthahn!
Ein Glück für die Gebrüder Grimm, dass diese Bildungsverweigerin nicht schon viel früher gelebt hat. Sonst hätten die einen Brief von ihr bekommen, des Inhalts: In Ihren Märchen gibt es einige Unstimmigkeiten. Ein Wolf kann nicht 6 Geißlein im Ganzen schlucken, sodass sie die Geißen-Mutter wieder aus dem schlafenden, nicht narkotisierten Tier lebend wieder herausschneiden kann. Denn die Speiseröhre ist bei Wölfen nicht so elastisch und außerdem würde, wenn es ihm doch gelingen könnte, der Luftmangel in seinem Magen sowie die verdünnte Salzsäure, welche die Magensäure bildet, dem verschluckten Opfer binnen kürzester Zeit das Leben kosten.
Und so hätte die 9mal-kluge Verlagstussi alle Märchen ad absurdum geführt und den Kindern dieser Welt wäre ein Leseschmaus par excellence entgangen.
Wohlwissend, dass man einen Idioten nicht klüger machen kann, schrieb ich ihr dennoch zurück: Es ist mir wohl bekannt, dass Hühner nicht ihre Eier essen. Sie können auch selten sprechen und mit Hasen eine Geschäftsverbindung für das Osterfest eingehen. Aber wenn es sich um eine Fabel handelt, können Tiere schon menschliche Verhaltensweisen annehmen. Donald Duck isst zu Thanksgiving ja auch Truthahn!
Ein Glück für die Gebrüder Grimm, dass diese Bildungsverweigerin nicht schon viel früher gelebt hat. Sonst hätten die einen Brief von ihr bekommen, des Inhalts: In Ihren Märchen gibt es einige Unstimmigkeiten. Ein Wolf kann nicht 6 Geißlein im Ganzen schlucken, sodass sie die Geißen-Mutter wieder aus dem schlafenden, nicht narkotisierten Tier lebend wieder herausschneiden kann. Denn die Speiseröhre ist bei Wölfen nicht so elastisch und außerdem würde, wenn es ihm doch gelingen könnte, der Luftmangel in seinem Magen sowie die verdünnte Salzsäure, welche die Magensäure bildet, dem verschluckten Opfer binnen kürzester Zeit das Leben kosten.
Und so hätte die 9mal-kluge Verlagstussi alle Märchen ad absurdum geführt und den Kindern dieser Welt wäre ein Leseschmaus par excellence entgangen.
Dienstag, 19. November 2013
Montag, 18. November 2013
Der Philantrop
Bill Gates, der reichste Mann der Welt,
bekam vorige Woche den Bambi für sein humanitäres Engagement verliehen. In seiner
Laudatio meinte Günther Jauch etwa: „Er
war überzeugt davon, dass bald jeder einen Computer auf seinem Schreibtisch
stehen haben würde. Dann fing er an zu rechnen, wie viele Häuser es auf der
Welt gäbe und wie viele Schreibtische darin stünden, und ob er von jedem 20 Dollar bekommen könne.“ –
Ich überlegte auch mal, wie viele Analphabeten es gäbe und von wie vielen
Alphabeten, die gern Belletristik lesen, ich 20 Euro kriegen könnte. Meine
Rechnung fiel denkbar ungünstig aus. Doch zurück zum guten Onkel Bill aus
Amerika, der sich so gegen das Elend der Welt verausgabt: Seine Wandlung vom
ehrgeizigen Egomanen, der vehement andern ihre Dollars aus der Tasche ziehen
will, zum uneigennützigen lieben Menschenfreund kommt mir komisch vor. Vor
allem, wenn man bedenkt, dass er trotz seiner Spendenfreudigkeit immer noch der
Zweitreichste auf The World’s Billionaires List 2013 ist. Dicht gefolgt von Warren Buffett (Platz 4), der die grandiose Idee
hatte, dass alle Reichen die Hälfte ihres Vermögens abgeben sollten - er selber
voran und trotzdem letztes Jahr einen Reingewinn von 5 Milliarden einstreifte. Nicht, dass ich kommunistisch veranlagt
wäre, aber da erkennt man, dass Eigentum Diebstahl am Volk ist. Denn ohne
Reiche gäb’s auch keine Armen! Der Reichtum basiert faktisch auf der
Ungerechtigkeit des Geldflusses, welcher immer in Richtung der - meiner Meinung
nach - Falschen geht.
Lieber Bill, lieber Warren, ich flehe zu euch Göttern des Geldes: Lasst doch einige Dollars auch in meine Richtung fließen. Danke im Voraus!
Lieber Bill, lieber Warren, ich flehe zu euch Göttern des Geldes: Lasst doch einige Dollars auch in meine Richtung fließen. Danke im Voraus!
Freitag, 15. November 2013
Tauschrausch
Im
TV-Magazin taff wurde mit 2 Mädels
ein Tauschexperiment gemacht: beide bekamen je eine 6er-Packung
Spül-Schwämme à 75 Cent und mussten sich
nun in diversen Geschäften hochtauschen. Der Tausch von einer der beiden ging
über ein T-Shirt, über einen Schal, zu 2 Retro-Werbeplakaten aus Blech, über
ein Handy zu Kopfhörern und schließlich zu einer stylischen Sonnenbrille im
Wert von über 100 €. Sie hatte also in diesem Hans-im-Glück-Reverse-Projekt ein
Bagatell-Produkt im Wert von 0,75 € sukzessive in ein Luxusprodukt von ca. 120
€ verwandelt. Das ging natürlich nur mit einer Fernseh-Kamera im Rücken!
Ich erinnere mich noch gut, als ich im Jahre 2010 mit meinem 1.Buch Sehr schrullige Short-Stories einige Buchhandlungen abklapperte, um es - noch originalverpackt - zur Hälfte des Verkaufspreises an den Mann oder die Frau zu bringen. Die Mundwinkel gingen trotz spekulativer 100%iger Gewinnspanne nach unten. Ich bot daher an, das Buch in Kommission zu geben und nächsten Monat mal wieder vorbeizuschauen. Da wurden die Köpfe geschüttelt, dass ich schon ein Schleudertrauma befürchtet habe. Kurzum: ohne Kamera kein Glück mit diesem scheinbar absurden Unterfangen. So als hätte ich vorgeschlagen: Tausche Fußpilz gegen frische Wurstsemmel. Oder: Tausche meine Not gegen Ihre Tageslosung! Oder: Tausche mein neues Buch gegen einen alten zerfledderten Mängelexemplar-Bestseller. - Falls also ein(e) Kameramann (Kamerafrau) unter meinen werten Lesern ist: Gebt mir Bescheid, denn dann machen wir eine Lokalrunde als ORF-Team und luchsen den mediengeilen Geschäftsleuten alles ab, was nicht niet-und nagelfest ist!
Ich erinnere mich noch gut, als ich im Jahre 2010 mit meinem 1.Buch Sehr schrullige Short-Stories einige Buchhandlungen abklapperte, um es - noch originalverpackt - zur Hälfte des Verkaufspreises an den Mann oder die Frau zu bringen. Die Mundwinkel gingen trotz spekulativer 100%iger Gewinnspanne nach unten. Ich bot daher an, das Buch in Kommission zu geben und nächsten Monat mal wieder vorbeizuschauen. Da wurden die Köpfe geschüttelt, dass ich schon ein Schleudertrauma befürchtet habe. Kurzum: ohne Kamera kein Glück mit diesem scheinbar absurden Unterfangen. So als hätte ich vorgeschlagen: Tausche Fußpilz gegen frische Wurstsemmel. Oder: Tausche meine Not gegen Ihre Tageslosung! Oder: Tausche mein neues Buch gegen einen alten zerfledderten Mängelexemplar-Bestseller. - Falls also ein(e) Kameramann (Kamerafrau) unter meinen werten Lesern ist: Gebt mir Bescheid, denn dann machen wir eine Lokalrunde als ORF-Team und luchsen den mediengeilen Geschäftsleuten alles ab, was nicht niet-und nagelfest ist!
Mittwoch, 13. November 2013
Montag, 11. November 2013
Sterben mit Spaß
Unser All-Springer Baumgartner (44)
kritisiert in einem Magazin die Mutlosigkeit der Menschen: „Immer mehr bleiben
zu Hause sitzen, hängen vorm Computer, schauen Videos. Es gibt immer weniger
Menschen, die rausgehen, neugierig sind und sagen: „Wieso sollte man da nicht raufkommen
auf den Berg?“ Laut Baumgartner hat sich die Gesellschaft zurückentwickelt in
eine Wohlstands- und Supersicherheitsgesellschaft. Mut sei nicht mehr gefragt.
Daher sein Leitsatz: „Ich habe lieber viel Spaß und sterbe mit 40, als physisch
noch zu leben, aber längst tot zu sein…“ – Da ist er eigentlich schon 4 Jahre
überfällig. Egal, jedenfalls eine Superidee! (Auch, als er mal sagte, er
wünsche sich bei uns eine gemäßigte Diktatur. Ich möchte ja nicht so leben,
kenne aber einige Idioten, denen das gut täte.) Also: Befehl von ganz oben
(ca. 39 Km) an alle Couchpotatoes: Haut euch in Sandalen oder Crocs auf einen
Berg rauf – wie sonst nur die deutschen Touristen – und lasst euch dann unter
schallendem Gelächter in die Tiefe fallen! Das macht irren Spaß, erspart euch
den Ärger mit den Alters-Wehwehchen und rettet noch en passant noch unser
Pensionssystem! Viel Vergnügen!!!
Donnerstag, 7. November 2013
Spinne am Morgen
Der Tag fängt schon schlecht an, wenn
einem beim Lüften eine Spinne vorm Gesicht baumelt. Also erschlug ich das Vieh
gleich mit dem Holzschlapfen. Ich bin ja nicht abergläubisch, nur am Freitag,
dem 13., hab ich schon einige Male was gewonnen. Gleich auf Holz klopfen, denn
der nächste kommt gleich im Dezember. Kaum verlasse ich das Haus, sehe ich
einen Geldschein vor mir liegen. Wau, ONE HUNDRED DOLLAR, steht auf der grünen
Note, wo auch so ein alter Eierkopf drauf abgebildet ist. Doch als ich sie
aufhebe, merke ich sofort am Papier, was mit kleiner roter Schrift am Rand noch
extra aufgedruckt ist: THIS IS A FAKE. Toll, so ein Verkaufsgenie lässt
Notizzettel mit Dollarbild anfertigen. Hinten steht MEMO und jemand hat sich
mit krakeliger Schrift seinen Einkaufszettel notiert: Clopapier- nein
Chocopops, Acid-, Acid? Nein, Apfel, Würstel, Faschiertes, Biomüllsäcke, Tiefkühlgemüse
usw. Enttäuscht werfe ich die Denkstütze weg und geh zum Anker, um mir ein Schinkenweckerl
zu kaufen. Doch vor mir steht so ein Aushilfschristus: tiefblaue Augen aber
verwilderter Bart. Rasier dich, Bursche, und du verdoppelst deine Chancen beim
andern Geschlecht, denke ich und wundere mich, warum Gottes Ersatzsohn nicht Manna
vom Himmel regnen lässt. Als ich meinen Wunsch endlich äußern darf,
informiert mich die Bedienung, dass sie
leider noch nicht zum Zubereiten der Weckerln gekommen ist. Das hat man davon,
wenn man Frühaufsteher ist. Dann fliegt mir zu allem Überfluss auch noch ein
Steinchen in mein eh schon entzündetes Lieblingsauge, auf dem ich noch besser
sehe. Aber das Blatt scheint sich zu wenden, als ich an einem Haus vorbeigehe,
an welchem eine große Goldtafel die Praxis einer Augenärztin verkündet. Die
Ordination fängt bald an und ich will anläuten, als eine Dame kommt und mit ihrem
Schlüssel das Haustor öffnet. „Pardon, wissen Sie, ob man sich bei der
Augendoktorin anmelden muss?“ frag ich sie höflich und ernte einen verwunderten
Blick. „Das bin ich selbst und es wäre gut, sich voranzumelden.“
„Jö, Frau Doktor, vielleicht können wir mein Problem gleich hier erledigen.“ schlag ich als Pragmatiker vor. „Was, hier zwischen Tür und Angel? Ohne meine Instrumente?“ fragt sie entsetzt. „Na, dass meine Bindehaut knallrot ist, kann man doch eh mit freiem Auge erkennen.“ kontere ich. „Gucken Sie mal!- Ein kleines Repzept und schon bin ich weg und verstopf nicht Ihren Wartesaal.“ „Also das geht wirklich nicht, rufen Sie meine Sprechstundenhilfe an!“ quäkt sie und lässt mich stehen wie bestellt und nicht abgeholt. Zu der unfreundlichen Quacksalberin geh ich sicher nicht! Eine Träne läuft mir aus meinem lädierten Aug und spült das eingedrungene Steinchen aus. Dann muss ich niesen und spüre eine Erkältung im Anmarsch. Ach, der heutige Tag ist wie so viele davor auch zum Vergessen….
„Jö, Frau Doktor, vielleicht können wir mein Problem gleich hier erledigen.“ schlag ich als Pragmatiker vor. „Was, hier zwischen Tür und Angel? Ohne meine Instrumente?“ fragt sie entsetzt. „Na, dass meine Bindehaut knallrot ist, kann man doch eh mit freiem Auge erkennen.“ kontere ich. „Gucken Sie mal!- Ein kleines Repzept und schon bin ich weg und verstopf nicht Ihren Wartesaal.“ „Also das geht wirklich nicht, rufen Sie meine Sprechstundenhilfe an!“ quäkt sie und lässt mich stehen wie bestellt und nicht abgeholt. Zu der unfreundlichen Quacksalberin geh ich sicher nicht! Eine Träne läuft mir aus meinem lädierten Aug und spült das eingedrungene Steinchen aus. Dann muss ich niesen und spüre eine Erkältung im Anmarsch. Ach, der heutige Tag ist wie so viele davor auch zum Vergessen….
Mittwoch, 6. November 2013
Montag, 4. November 2013
Wer ist mein Zachäus?
Unter
dem Titel erschien ein Artikel von Kardinal Schönborn über den verhassten
reichen Oberzöllner, der um Jesus zu sehen, auf einen Baum gekraxelt war. Jesus
blickte zu Zachäus hoch und sagte zu ihm: „Zachäus, komm schnell herunter, denn
ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.“ Da stieg er schnell herunter und
nahm Jesus freudig bei sich auf. Ja, er wandelte sich gar vom Gierhals zum Big
Spender und versprach: „Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen
geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das 4fache
zurück.“ – Beim Lesen fiel mir mein Spaziergang vom vorigen Monat beim
Grinzinger Steig Richtung Schreiberweg ein. Ich hatte ein Deja Vu-Erlebnis,
denn vor Jahr und Tag, zu meiner Studentenzeit, war ich hier in einem der
feudalen Häuser zu Gast. Nolens volens wurde ich von Kommilitonen mitgeschleppt
und gerügt, doch keine Spaßbremse zu sein, denn es stiege eine Riesenparty bei
einem reichen Studienkollegen, der grad eine sturmfreie Bude hätte. Es wurde
ein illuminierter Abend bzw. eine feuchte Nacht und ich versuchte nun, das Haus
wieder zu finden, wo ich mich dereinst so köstlich amüsiert hatte. Der Name des
Gastgebers war mir natürlich längst entfallen und so wollte ich an den
Türschildern meine Erinnerung auffrischen, doch ach- es stand nirgendwo einer
neben dem Klingelknopf! Was konnte wohl der Grund dafür sein, dass die reichen
Bewohner ihren Namen nicht preisgaben? Schämten sie sich für ihre luxuriösen
Bleiben in Zeiten der Wirtschaftskrise??? Ich nahm ja nicht an, dass die alle
meinetwegen die Anonymität gewählt hatten- wegen der anderer Ex-Partygäste, die
zuweilen aufdringlich sein konnten, schon eher. Sollte ich nun überall auf
Verdacht klingeln und sagen: „Kuckuck, ich bin‘s! Rat mal, wer dich endlich
wieder besucht, du alte Haubitze!!!“ Vielleicht hätt‘ ich sogar gratis dinieren
können, während einer der so überfallenen-äh überrumpelten Hausbesitzer krampfhaft
überlegt, wer ich denn nun eigentlich sei. Ob ich einer seiner Partygäste war
oder doch der einer seiner Nachbarn. Allein, ich ließ es sein. So alte Erinnerungen
soll man nicht aufwühlen, zumal ich mich dunkel erinnern konnte, dass nach
meinem- äh unserem Besuch die Toilette verstopft war und auch einige Gläser
sowie ein Spiegel zu Bruch gingen. Daher rührt eventuell auch mein Pech, so
wenig Bücher verkauft zu haben….
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