„Nein, ich sammle nur Eindrücke für mein nächstes Buch.“ beruhigte ich sie.
„Und ich dachte schon, Sie haben‘s endlich geschafft.
„Das hätten Sie doch gehört, wenn ich einen Bestseller hätt‘!“
„Net unbedingt, weil ich les ja nur die Zeitung.“
„Wie soll ich da zu etwas kommen?“
Grinsend antwortete sie: „Naja, es gibt ja genug, die die Leere ihres Lebens mit Hirngespinsten anderer ausfüllen.“
Zustimmend nickte ich und nannte noch 5 Gründe für meinen bisherigen Misserfolg:
1. Falsche
Familie –Donald Trump sagt mal: „Es
gibt viele Wege zum Erfolg, aber der sicherste ist, in der richtigen Familie
geboren zu werden.“ Und Vera F. Birkenbihl erklärte mal: „Wenn Sie in einer
Familie geboren sind, wo reiche Menschen als Ausbeuter beschimpft wurden, dann
wird Ihr Unterbewusstsein alles tun, um zu verhindern, dass Sie in die Lage
kommen, sich selbst verachten zu müssen.“
2.
Kein Kapital
–Hat man die falsche Familie erwischt, wird man von denen leider auch oft in
den falschen Beruf gedrängt. Obwohl mein Talent für’s Zeichnen schon als
Kleinkind deutlich erkennbar war, impfte man mir ein: „Damit verdienst ja nix.“
Und wischte auch mein Gegenargument weg: „Mit dem was ich gern tue und gut kann,
verdien ich nix, und mit dem, was ich nicht gern tue, soll ich dann viel
verdienen?“ – Und so war’s auch. Kapitalmangel verhindert leider auch
Eigenproduktion von guten Ideen.
3.
Risikoscheu –Alle,
die es von unten nach oben schafften, haben oft Mut zum Risiko gezeigt. Ich als
vorsichtiger Mensch habe immer Risiken vermieden und ging oft den Weg des geringsten
Widerstandes.
4.
Fehlende Beziehungen –Leider kenne ich keine Entscheidungsträger und den
Rat wohlmeinender Freunde - „Musst halt aufdringlich sein und dich an die hohen
Herren ranschmeißen und sie notfalls bis aufs Clo verfolgen.“ - hab ich auch
nicht befolgt. Diese Scheiß-dir-nix-Mentalität fehlt mir total.
5. Simples Pech
–Ab und zu bot sich mir doch die
Gelegenheit zum persönlichen Aufstieg und der Verbesserung meiner Situation,
aber leider kam immer im letzten Augenblick etwas dazwischen. Entweder wurde
ein anderes Projekt dem meinen vorgezogen oder der Interessent starb mir
faktisch unter den Händen –bzw. vor der Nase weg.
So, nun wusste die Nachbarin, woran es
bei mir scheiterte und sagte erleichtert: „Solche Sorgen hab ich nie gehabt!“ –
Draufhin forschte ich: „Darf ich fragen, wie Sie zu dem schönen Haus gekommen
sind?“ – „Ach!“ gestand sie mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Ich hab’s halt
erheiratet!“
Mit großen Plüschaugen sah ich ihr noch
eine Weile nach, wie sie in den Weiten des Nobelbezirks verschwand und dachte:
auf diese Weise wollt ich mich auch nie korrumpieren lassen.
haha kommt noch kommt noch :P
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