Unlängst sah ich in 3-Sat ‚Sternstunde der Philosophie‘ mit dem hochsympathischen Prof. Dr. phil. Roland Buser, Astronom und Philosoph. Das ist ein alter Herr, der aussieht, wie ich mir immer den lieben Gott vorgestellt habe: langes weißes Haar, gütiges Gesicht mit hoher Stirne, lustigen blauen Augen und weißem Bart. Nur statt einem weißen Nachthemd trug er ein elegantes violettes Hemd. Um ihn nun fachgerecht über das Universum interviewen zu können, ohne dass die Quote gleich in den Keller sinkt, setzte man ihm die sehr hübsche Dr. Barbara Bleisch gegenüber.- Leider ist Weisheit bekanntlich der Todfeind der Einschaltquote und dagegen anzukämpfen, hieße Don Quijote zu spielen, der von den Flügeln der Windmühle erschlagen wird. - So hoffte man also mit einer bildhübschen gebildeten Dame, die kluge Fragen stellt, die Zuseher (vor allem die männlichen) vom Wegschalten abzuhalten. Dr. Bleisch fragte nun, ob das Universum unendlich sei (lebenspraktisch für uns bedeutungslos, aber nichtsdestotrotz sehr interessant). Prof. Dr. Buser antwortete, es sei endlich aber unbegrenzt und demonstrierte diese Ansicht mit dem Drehen einer Kugel, auf welcher kein Ende und kein Anfang zu sehen ist. (Im Gegensatz zu Einstein, welcher behauptete, 2 Dinge wären unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Wobei er aber eingestand, sich beim Universum doch nicht ganz sicher zu sein)
Dann wollte Dr. Bleisch noch wissen, was denn vor dem Urknall da gewesen sei. Und Prof. Dr. Buser antwortete, es sei unnötig zu wissen, was vor dem Entstehen von Zeit und Raum vorhanden gewesen sei.
(Angesichts der Fülle von dem, was wir noch nicht wissen, ist es tatsächlich die unbedeutendste Information, die wir brauchen. Genau so wie die Antwort auf die immer wieder gestellte Frage: Gibt es Gott und Außerirdische? - Das Experiment auf der Erde sollte Gott eigentlich genügt haben.)
In uns hat die Materie den höchsten Komplexitätsgrad erreicht. Wir können das Geschehen der Zeit mit formen.
Letztere zwei Aussagen geben mir bei Ansicht anderer TV-Formate allerdings Zweifel auf. Vor allem wenn ich an die Quoten-Blödfrau eines deutschen Privat-Senders denke: eine dralle 25jährige an unentwegtem Sprechdurchfall leidende Blondine, bei deren pubertär-hirnrissigen Aussagen man sich immer fragt, ob die quotenbringende Dummheit nur vorgetäuscht oder angeboren ist. Wobei man dazu bemerken muss, dass Dummheit und Geschäftssinn ein gutes Gespann sind. Oft sind Leute mit intellektueller Minderleistung die besten Verkäufer, weil sie dem Gegenüber das Gefühl der Überlegenheit und des Amüsements vermitteln. Auch der Spruch ‚Der Dumme hat’s Glück‘ ist durchaus berechtigt. Wäre Scheiße ein Verkaufshit, würde dieser Mensch gewordenen Barbie sofort ein zweiter Arsch wachsen. Und das würde in Mode kommen und alle würden sich einen wünschen! Die platingefärbte Zicke sieht aus wie der fleischgewordene Blondinenwitz: voll krass aufblondiertes Haar mit Extensions, auf breiter Stirn zu hoch tätowierte Brauen, riesige schwarzbraune Augen, bei denen man die Pupille schwer ausnehmen kann, was männlichen Zuschauern einen Dauer-Orgasmus suggeriert (aufgrund erweitert aussehender Pupillen), unnatürlich gebleichte Zähne, von denen man annimmt, dass sie im Dunklen leuchten. Vielleicht hat sie aber auch nur als Kind anstatt Fluor- lieber Phosphor-Tabletten für die Zahngesundheit gefuttert. Zu große Silikon-Brüste, bei denen sich Männer Kälte wünschen, damit sich die Nippel durch das immer zu enge Oberteil bohren. Wenn sie dann damit noch Bierflaschen öffnen kann, ist sie der perfekte Prolo-Männer-Traum. Um nicht als Standgebläse zu gelten, trippelt sie stets auf 12cm-High-Heel-Pumps umher, was sie etwas unbeholfen wirken lässt und damit den männlichen Helfergeist aktiviert. Schriller als jeder Transvestit zieht sie aller Augen wie eine Automassenkarambolage auf sich.
Wie aufgeputzte Kühe mit Riesen-Eutern beim Almabtrieb wird nun das blöd plappernde Bleichzahn-Busenwunder von einem Event zum andern getrieben und dabei gefilmt: Semper-Opernball, Frankfurter Buchmesse (Dabei wusste sie nicht mal was eine Autobiografie ist! Sie hat scheinbar bisher nur Speisekarten und die Etiketten ihrer zahlreichen Kosmetika gelesen.), und so weiter, - der Möglichkeiten die Aufmerksamkeit auf ein leeres Gehirn in künstlich aufgehübschter Verpackung zu präsentieren, sind ja unzählige. Die größte Strafe für das TV-Blondchen wäre, wenn Schminke und Wasserstoffperoxid abgeschafft werden und wenn niemand mehr ihrem Plem-Plem-Palaver lauscht. Irgendwann sieht man sicher noch die Live-Geburt ihres Ablegers und natürlich 9 Monate zuvor dessen Zeugung. Und davor natürlich die Auswahl des Zuchtbullen, der sie bespringen darf, aber genug der Häme!
Unwillkürlich stellte ich mir nun vor, wie das Gespräch mit Prof. Dr. Buser ausgegangen wäre, hätte man ihm anstatt der naturschönen Doktor Bleisch, die gekünstelte Privat-TV-Quassel-Blonde gegenüber gesetzt. Auf jeden Fall wäre es viel kürzer gewesen.
Ungefähr so: „Oh Mann, bist du alt Mann! Siehst voll die Scheiße aus! Wenn ich so ne Mumie wär und in den Spiegel guck‘, würd‘ ich auf der Stelle tot umfallen. (Das würde der Professor höchstens, wenn man ihn mit Waffengewalt zwingt, sich ihre sinnentleerte hirnlose Sendung anzugucken. Doch halt, einen Sinn hat die Sendung: zu zeigen, dass man es auch als aufgetakelte Ex-Kosmetikerin zu Reichtum und Ruhm bringen kann.) Ich glaub‘, ich würd‘ meinem Chirurgen in den Arsch kriechen, damit er mich wieder auf jung und sexy operiert.“
Und Prof. Buser würde kontern: „Das ist auch genau der richtige Platz für Sie, junge Dame. Und wenn Sie wider Erwarten doch einer vom Fernsehen heraus zieht, hätten Sie auch gleich die richtige Bräunung, ohne sich im Solarium oder am Ballermann auf Mallorca knusprig braten zu müssen.“
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