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Donnerstag, 2. Mai 2024
düsterer Donnerstag
Heute erwischte ich im Papiercontainer den aktuellen Falter. Auf Seite 12 steht ein interessanter Artikel: Ein Immer-wieder-Psychiatrie-Patient (44) hat am Tag seiner Entlassung seine Freundin (38) "zu Brei geschlagen"! Den Geschworenen fiel das Hinsehen auf die Beweisfotos in hoher Auflösung schwer. Die Richterin Brandstetter wies eigens mit deutlichen Worten darauf hin: "Diese Drehtürpsychiatrie muss endlich ein Ende finden!" Sie führt keine Anklage gegen einzelne Beamten oder Ärzte, sondern ihr Appell will erreichen, dass mit jenen Kranken, deren Gefährlichkeit sich abzeichnet, verantwortungsvoll umgegangen wird. Der Appell platzt in die Debatte um die Reform des Maßnahmenvollzugs für psychisch kranke Rechtsbrecher, der in Österreich immer noch im Argen liegt. Aber auch in die Diskussion um die zwangsweise richterlich angeordnete "Unterbringung" jener, die noch kein Recht gebrochen haben und in ein normales Krankenhaus verbracht werden sollen, weil sie "sich oder andere gefährden". - Wenigstens jetzt soll der Irre behandelt werden - hinter Gittern. Für mehrere Jahre, vielleicht sogar sein ganzes Leben. Das Opfer bekommt keine Entschädigung (obwohl es ein Auge verlor), weil der Täter aufgrund seines Wahns nicht "schuldhaft" gehandelt hat. Die Republik Österreich springt in solchen Fällen nicht ein.
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