Früher waren Denkmäler üblich, welche berittene Pferde zeigten. Sogenannte Reiterstatuen. Hoch zu Ross zeigten sich honorige Männer, die Zügel fest in der Hand als Zeichen ihrer Souveränität und zusätzlich auf einem Sockel sehr erhaben präsentiert. Das zeigte deren Überlegenheit über jegliche andere Kreatur. Ehrfurchtgebietend thronten sie über uns Pöbel und dienten uns gleichsam als Idol, dem nachzueifern unmöglich schien, was die Ehrfurcht noch erhöhen sollte. Und jetzt das: Auf dem Reumannplatz - mitten in Favoriten - liegt (!) auf einem Sockel ein schlafendes Pferd! Von Heike Mutter & Ulrich Genth erschaffen schläft es friedlich liegend auf seiner Liegestatt und dient ... ja, wozu eigentlich? Ich könnte mir denken, es soll die heute üblichen Proteste mit Farbattacken oder Kippversuchen ad absurdum führen. Wozu gegen ein schlafendes Tier protestieren, das keinen Bronze-Potentaten mehr auf seinem Rücken mit sich herumschleppen soll? Großartig!!!
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