Muttertag

Heute werden wieder die armen Muatterln & Großmuatterln wie jedes Jahr aus dem Pensionisten-Heim entführt, in stolzen, noch nicht abbezahlten Karossen ins Grüne gekarrt, auf eine Wiese zum Picknick verschleppt - aber halt, heut regnet's ja wie aus Kübeln, na, in dem Fall dürften sich die Mütter über ein gepflegteres Programm in einem Wirtshaus freuen. Mir wurde mal erzählt, dass ein Mann samt Gattin auf die Idee kamen, schnell beim Billa einige Sandwiches & Leckerbissen zu kaufen, sie in ein schönes Tischtuch zu wickeln und ins Billa-Sackerl zurück zu packen, sowie die Mutter, respektive Schwiegermutter, abzuholen, um mit ihr nach Niederösterreich zum Picknick zu fahren. Leider ging der Wagen auf halber Strecke ein - was schon mal ein böses Omen war -, sodass man auf die ÖBB umsteigen musste. Im Abteil saß eine traurige Familie und sprach kein Wort miteinander. Man hielt sich ebenfalls mit Konversation im Zaum und stieg, nachdem man das Billa-Sackerl von der Hutablage genommen hatte, aus. Kaum ein schönes Platzerl im Grünen gefunden ließ der Mann buchstäblich die Katze aus dem Sack. Denn in dem Allerwelts-Billa-Sackerl war eine dicke tote Katze verstaut, die nun vor den staunenden Augen des Trios hinausfiel. Nun war zweierlei klar: 1. Das Sackerl war vertauscht worden und 2. die stumme Familie trauerte dem verblichenen Stubentiger nach, den sie wohl im Grünen beerdigen wollte. "Macht euch nix draus", sagte die Mutter, "anstatt das Haustier zu begraben, können die Leute im Zug einen feinen Leichenschmaus abhalten. - Liebe Freunde, mehr Unterhaltsames bringen euch meine Bücher!