Halb

Manchmal poppen unerwünschte Erinnerungen auf: Vor Jahr & Tag war ich im Büro beim Chef bestellt, der sich beschwerte, dass ich einen Geschäftsfall nur halb erledigt hatte. "Wenn Sie etwas nur halb machen, dann lassen Sie es ganz bleiben", herrschte er mich an. "Wieso? Ich finde es besser, ein bisschen was zu machen als gar nix", verteidigte ich mich. "Mehr konnte ich nicht tun, weil noch eine Unterlage fehlt von der Abteilung XY. Aber die zuständige Dame dort ist auf Urlaub!" Davon ließ er sich nicht besänftigen: "Dann rufen Sie deren Vertretung an." Na, was sollte ich mich mit dem Alten rumstreiten, ich stimmte zu, rief sogar an, mir die fehlende Unterlage zum Akt Y zu senden, ging aber anderntags in Krankenstand. Meine Nerven spielten bei diesem Stress nicht mit. So eine Frechheit, von mir zu verlangen, andere zur Arbeit anzutreiben! Ja, wenn's meine eigene Firma gewesen wäre, okay. Aber ich war nur Arbeitnehmer und der Ansicht, dass mir der Arbeitgeber die Arbeit, respektive die fehlende Arbeitsunterlage zu verschaffen hätte. Ich erinnere mich jetzt gar nimmer, ob meine Vertretung während meiner Abwesenheit den Fall erledigt hat, oder ob er noch heute irgendwo zwischen den andern unbearbeiteten Akten von mir verschimmelt, hähä! - Liebe Freunde, lasst euren Geist nicht verschimmeln und kauft euch meine Bücher! Eins hat schon wieder ****-Sterne gekriegt!