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Ein mieser Tag kann mit entsprechender Lektüre noch zu retten sein, klickt euch also öfter bei mir rein!
Donnerstag, 5. Juni 2014
Warten
Das
ganze Leben besteht aus Warten! Als Fötus wartet man auf die Geburt, als
Säugling auf die Brust, saubere Windeln und ein bisschen Herumgetragen-Werden,
als Kleinkind auf den Osterhasen und Weihnachten, als Schulkind auf’s Zeugnis,
Geburtstagsparty-Einladungen und den Schulaustritt, als Teenager auf’s erste
Rendezvous und den Studien-Beginn mit generösen Freunden, als Erwachsener auf
einen tollen Job mit Super-Gehalt, als Senior auf die Rente und den Eintritt in
eine passende Seniorenresidenz, möglichst in Florida, mit lustiger Bespaßung
und dazwischen immer wieder auf Handwerker und Amtspersonen! Heute musste ich
zwischen 10 und 12 Uhr der Ankunft des Gasablesers harren. Was macht man, wenn
man warten muss? Liegengebliebene Hausarbeit erledigen, Zeitunglesen und dann
nach über eineinhalb Stunden, wenn man damit fertig ist, überlegt man sich
schon den Text für den Beschwerde-Anruf: „Ja hallo? Ich habe jetzt 2 Stunden
meiner wertvollen Restlebenszeit auf Ihren verschissenen Angestellten gewartet!
Umsonst! Die Zeit ist weg für immer! Lassen Sie mich ausreden! Ich bin noch
lange nicht fertig! Vor kurzen musste ich auch 2 Stunden auf den Techem-Ableser
von der Fernwärme warten. Der kam aber schon nach 5 Minuten! Und Ihr lascher
Kumpel liegt wahrscheinlich besoffen unter einem Wirtshaustisch! Was hätte ich
alles anstatt der nutzlosen Warterei tun können! Wichtige Termine wahrnehmen,
die ich Ihretwegen verschieben musste! Oder mich im Prater beim Sport
ertüchtigen, aber nein, ich muss mit schlaffen Muskeln gezwungener Maßen in
Ruhestellung völlig sinnfrei hinter der Tür auf Ihren Mitarbeiter lauern-“ – KLOPF-KLOPF! - Er ist da, und zwar
genau 5 Minuten vor 12 Uhr! Freundlich grüßt er und steckt seinen Kopf ins
Gaszähler-Kastl, tippt die Zahlen in seinen kleinen Rechner und verabschiedet
sich wieder. Und meine 115 Minuten Wartezeit sind endgültig Geschichte!
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