Versalzen

Die Suppe des Lebens wird einem immer wieder versalzen, Freunde. Als Kind wollte ich z.B. mal Schauspielerin werden, doch erfuhr kurz danach, dass die Filmfritzen gar nicht chronologisch drehen. Es kann also vorkommen, zuerst die Sterbeszene zu drehen, dann die Sexszene und erst am Schluss die Kennenlernszene. Da verging mir gleich die Lust auf diesen Beruf. Dazu passt, dass ich vor kurzem ein Interview mit einer Schauspielerin las, in dem sie über Dreharbeiten erzählte. So musste sie mit kleiner (Film-)Tochter an der Hand durch den Schnee hasten. Und zwar mit offener Jacke, weil das schöner aussieht, wie der Regisseur meinte. Da fragt man sich schon als Zuseher, wie blöd so eine Mutter sein muss, als Vorbild für die Tochter mit offener Jacke durch den Schnee zu hetzen, um sich womöglich eine Lungenentzündung zu holen! Oder man denkt sich: Ist der Zippverschluss der Jacke kaputt? Oder: Es kann aber gar nicht so kalt sein, weil die Schranze die Jacke offen hat! Aber wie so oft klaffen Film & Realität meilenweit auseinander...