Bei diesem Strip fiel mir eine Episode aus meiner Bürozeit ein: ein Kollege hatte die unangenehme Art bei Gesprächen dem anderen so nahe zu kommen, dass man befürchten musste, von ihm geküsst zu werden. Ich wollte nicht unhöflich sein und ihn drauf hinweisen, die Distanz zu verringern, da man sonst sehen konnte, ob er an den Mandeln operiert war oder seine Plomben zählen konnte. Also griff ich zu einer List, hackte daheim eine Knoblauchzehe und eine halbe Zwiebel klein und nahm dieses Gemisch vor der Tür ein, ehe ich morgens zum Frondienst am Schreibtisch antrat. Leider hatte sich der aufdringliche Kollege just einen Urlaubstag genommen, doch tröstete mich, dass mein Knobi-Zwiebi-Mix ja äußerst gesund war und grade im Winter die Abwehrkräfte stärkte. Am nächsten Tag trat ich also zuerst ein, guckte ob er da war, ehe ich mein Mitbringsel einnahm und wartete hämisch grinsend. Bald näherte er sich wieder und beugte sich zu mir. Bevor er noch was sagte, hauchte ich ihn an: "Hallooo! Haben Sie gestern heftig gefeiert? Haaa?" Er zuckte zurück, als hätte ich ihm eine Ohrfeige gegeben. Seine Nüstern blähten sich leicht und er rümpfte seinen Riechkolben. "Äh-nein!" Nun hatte er zwar den richtigen Abstand eingenommen, aber anstatt mir etwas zu sagen entfernte er sich irritiert wieder. Tja, nicht immer sind Worte vonnöten, um sich von lästigen Zeitgenossen zu befreien.
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