Ich hörte schon, wie sie die Türen im Stock über mir öffneten und sich absprachen. "Geht bei Ihna der Strom a net? Des is ja furchtbar!" Ich machte meine Wohnungstür schnell zu und beobachtete durch den Spion: Ein Ehepaar kam die Stiegen runter, der Mann wagte es trotz Regens mutig, das Haus zu verlassen, er rief seiner Holden noch von unten zu: "I schau mal im Haus gegenüber!"
Ich zog mich ins Zimmer zurück. Lesen war wegen schlechter Lichtverhältnisse aufgrund des sintflutartigen Regenwetters nicht möglich, also machte ich Arbeiten, die sonst liegenbleiben. Ein wenig Staub wischen, einen Knopf annähen, Zeitungen zum Wegwerfen aussortieren. Alles, was man ohne Hilfe der als selbstverständlich erachteten Elektrizität tun kann. Dann endlich, wie eine Erlösung ertönte ein Knacksen: Der Eiskasten hatte sich eingeschaltet - DER STROM FLOSS WIEDER! Immerhin schon um 9.27 Uhr.
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