„Jawoll!“ schreie ich schon. „Füttern Sie sie nicht, mich füttert ja auch keiner!“
„Das ist kein Wunder!“ meckert sie ironisch.
„Ein Wunder ist, dass Sie nicht wissen, dass das verboten ist!!!! Und noch dazu den Gehsteig verschmutzt!!! Weil die Viecher nachher koten!! Außerdem mach ich das Futter sofort unbrauchbar!!“ brülle ich und schütte den Topf voll Lauge raus, wobei sie samt Hund auch einige Spritzer abbekommt. Bereits kreisende Raben, die mich an den über mir kreisenden Pleitegeier erinnern, schwirren enttäuscht wieder ab. Zu andern bequemen Futterplätzen, die es in Wien dank solcher Trampeln zuhauf gibt.
„Tierquäler!“ kreischt sie empört und ihr Hund kläfft dazu im Takt. Scheinbar hat sie die räudige Töle darauf dressiert.
Und ich kreische zurück: „Kümmern Sie sich lieber um sich selber! Sie sehen aus (wie vom Pottwal verschluckt und wieder rausgewürgt, verkneife ich mir) als wären Sie schwer krank! Gehen’s zum Arzt!“
Sie brüllt bereits heiser einige Schimpfworte, die ich hier nicht wiederhole. Und ich füge in gleicher Heiserkeit noch hinzu: „Gehen’s gleich zum Tierarzt, weil ihr Köter schaut genauso ruinös aus wie Sie!!“
Oben öffnet sich ein Fenster und sie humpelt, gefolgt von ihrem verlausten Lumpi, eilig davon, wohl aus Angst, dass ihr mein oberer aufgeweckter erboster Nachbar auch noch einen Kübel Dreckwasser übern Kopf kippen könnte.
Tja, so geht es mir in Wien im Gemeindebau….